Vom Pico de Teide, dem höchsten Berg Spaniens, wurde der Hamburger Künstler Gernot Huber zu einigen seiner einzigartigen Kunstwerke inspiriert. Der Teide befindet sich inmitten eines erloschenen Vulkankraters. Während die Ureinwohner Teneriffas in dem Vulkan eine Ausgeburt der Hölle sahen und diesen geflissentlich mieden, stehen im Skulpturenpark des deutschen Künstlers Skulpturen, die sich mit eben diesem Berg beschäftigen. Der 1929 geborene Gernot Huber studierte nach Kriegsende bei Erich Mönsch in Tübingen Malerei und Lithographie und später in München Grafik und Werbewissenschaft. Danach arbeitete er als Grafik-und Industriedesigner für namhafte Firmen. 1960 gründete er in Hamburg seine eigene Werbeagentur.
Gernot Huber und sein Skulpturenpark
1970 ging er als Gastdozent für Industriedesign nach Kiel. Seit 1990 ist der Künstler vornehmlich als Maler und Bildhauer tätig und schuf zwei berühmte Skulpturenparks- in Seevetal-Ramesloh bei Hamburg und auf Teneriffa, wo er mit seiner Frau lebt. Auf einem riesigen Grundstück befindet sich in der Nähe von San Isidro der Teneriffa Skulpturenpark von Gernot Huber.
Der Skulpturenpark von Gernot Huber ist immer einen Besuch wert
So beschreibt der Künstler den Park in seinem Buch über den Skulpturenpark und dieser Titel passt genau- denn die Werke wurden auf einzigartige Art in die Landschaft integriert. Während im Park in Seevetal Skulpturen aus Stahl, Aluminum oder Acrylglas stehen, gibt es auf Teneriffa auch solche solche aus Vulkanstein, Kakteen und Holz. Hierbei versteht es der Künstler meisterhaft, einen direkten Zusammenhang zwischen Skulptur und Natur herzustellen. Das Areal der Finca "Los Cardones" zählt 80 Quadratkilometer und liegt umgeben von Gestein vulkanischen Ursprungs in 300 Metern Höhe. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf den Atlantik und den 3716 Meter hohen Teide- jenen Berg, der den Künstler zu einigen Skulpturen inspirierte. Mittlerweile gibt es über 50 Werke verschiedener Kunstschaffender zu sehen- darunter das fasziníerenden Kinetik-Objekt "Klaustrum" von Gernot Huber oder die archaisch anmutende Skulptur Puerta de Sol, durch die hindurch man in eine unendlich weit erscheinene Landschaft blickt. Man findet hier auch die Skulptur "Sonnenuhr"des Künstlers Reinhard Brandner aus dem Jahr 2005. Diese größte horizontale Sonnenuhr der Insel besteht aus natürlichen Materialien, wobei ihr Zeiger sich nach dem Polarstern ausrichtet und so den Winkel der Erdachse demonstriert. Neu kam im Jahr 2009 ein Werk von Peter Kärst dazu, einem Bildhauer aus Leer, das den Titel "Sail away" trägt. Der Teneriffa Skulpturenpark von Gernot Huber lädt einmal im Jahr kunstinteressierte Besucher zu einem Tag der offenen Tür ein- und zwar immer am ersten Sonntag im Februar von 14 bis 18 Uhr. Gruppen über 10 Personen können zudem telefonisch Extratermine für einen Besuch im Teneriffa Skulpturenpark von Gernot Huber vereinbaren.
Die Gernot-Huber-Stiftung ist ein Teil des Konzepts vom Teneriffa Skulpturenpark von Gernot Huber sowie auch des Skulpturenparkes in der Nähe von Hamburg. Sie wurde 1997 vom Ehepaar Huber gegründet und vergibt in Deutschland wie Spanien Arbeitsaufträge an Künstler der Gegenwart und Stipendien an begabte Nachwuchskünstler. Stipendiatin des Jahres 2008 war die Künstlerin Katja von Lübtow. Aus neun monumentalen kanadischen Baumstämmen schuf die junge Frau mit Kettensäge, Stecheisen und Hammer das Kunstwerk
"Canción por el Teide".
Interessante Fakten rund um den Teneriffa Skulpturenpark im Überblick:
- in der Nähe von San Isidro
- 80 Quadratkilometer groß
- 1990 gegründet